Hüttenwanderung im Tannheimer Tal

Hüttenwanderung im Tannheimer Tal mit Alpintrekker
Ich wollte raus. Raus aus dem Alltag, rein in die Berge – und mit euch war das von der ersten Minute an genau die richtige Entscheidung. Was mich im Tannheimer Tal erwartete, war nicht nur eine spektakuläre Hüttenwanderung, sondern auch echtes Gruppenerlebnis, Natur pur und viele kleine Momente, die ich nie vergessen werde.
Schon beim Treffpunkt war klar: Hier ist keiner dabei, der sich beweisen muss – sondern alle haben Lust auf Berge, Bewegung und Begegnung. Unsere kleine Gruppe war bunt gemischt, aber sofort auf einer Wellenlänge. Der Aufstieg zur Bad Kissinger Hütte war unser Einstieg – moderat, aber stetig, mit tollen Ausblicken ins Tal.
Oben angekommen, wurden wir mit einem traumhaften Sonnenuntergang belohnt. Die Hütte selbst war urig, gemütlich, mit herzlicher Bewirtung. Am Abend saßen wir zusammen, erzählten, lachten und blickten in den sternenklaren Himmel. Ein echter Hüttenabend – wie aus dem Bilderbuch.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit kühler, klarer Luft – Bergwetter wie man’s sich wünscht. Nach einem stärkenden Frühstück ging’s über den Gräner Höhenweg, eine landschaftlich spektakuläre Passage. Der Abstieg zur Füssener Hütte war technisch nicht schwierig, aber leicht fordernd – die perfekte Mischung. Wir kamen gemeinsam an, jeder mit leicht erschöpften, aber glücklichen Gesichtern. Ein Kaiserschmarrn auf der Terrasse, ein kühles Getränk, und das zufriedene Gefühl: Wir sind mitten in den Bergen – und ganz bei uns.
Der dritte Tag begann mit einem herzhaften Frühstück in der urigen Stube der Füssener Hütte. Die ersten Sonnenstrahlen tauchten die umliegenden Gipfel in goldenes Licht – ein Bild, das sich eingebrannt hat. Gut gelaunt schnürten wir die Schuhe und machten uns auf den Weg Richtung Sabachjoch.
Der Pfad schlängelte sich erst sanft durch ein kleines Waldstück, bevor er steiler wurde und wir die Höhe gewannen. Der Anstieg zum Joch war technisch nicht schwer, aber forderte Kondition – genau die richtige Portion Herausforderung für unsere Gruppe.
Vom Sabachjoch stiegen wir hinab in Richtung Gimpelhaus. Der Weg verlief teils über schroffe Almwiesen, und liebliche Pfade mit weiten Ausblicken auf die Allgäuer Alpen. Jeder Schritt fühlte sich kraftvoll an – getragen von der Gruppe, der frischen Bergluft und dem inneren Flow, der sich auf solchen Touren fast wie von selbst einstellt.
Im Gimpelhaus angekommen, erwartete uns nicht nur eine fantastische Aussicht, sondern auch eine warme Stube, leckeres Essen und das gute Gefühl, gemeinsam wieder einen eindrucksvollen Abschnitt geschafft zu haben. Beim Abendessen war die Stimmung gelöst und fröhlich – die Geschichten des Tages machten die Runde, begleitet von ein oder zwei Gläsern Rotwein.
Am nächsten Morgen ließen wir unsere Rucksäcke im Gimpelhaus und bestiegen die Rote Flüh. Der Weg dorthin war spektakulär – vorbei an steilen Wänden in den morgens schon die ersten Kletterer hingen. Unser Bergführer motivierte, und erklärte uns hier das ein eine oder andere Detail mit Ruhe und Kompetenz.
Oben auf der Roten Flüh wehte der Wind um unsere Köpfe, wir standen mit offenen Armen am Gipfelkreuz – und fühlten: Wir haben’s geschafft. Dieses Glück, diesen Stolz, diese Freude kann man nicht beschreiben – nur erleben.
Der Abstieg zum Gimpelhaus war technisch machbar, aber auch ein guter Test für die Konzentration. Unten angekommen, war die Stimmung ausgelassen, fast schon feierlich. Der Blick von der Terrasse – unbezahlbar.
Gemütlich stiegen wir ab in Richtung Tal nach Nesselwängle. Wir ließen es langsam angehen, wanderten durch sanfte Wiesen, vorbei an kleinen Bächen – alles wirkte vertraut, aber neu zugleich. Die Gespräche wurden ruhiger, nachdenklicher. Man spürte, wie viel diese Tage bei jedem Einzelnen bewegt hatten.
Beim Abschied war ich ein wenig wehmütig – aber vor allem dankbar. Für die Route, die Gruppe, die Stimmung. Für das Gefühl, wieder bei mir angekommen zu sein.
Danke für diese tolle Tour – ich komme bestimmt wieder!
Herzliche Grüße Ellen